Kognitive Prinzipien im eLearning-Design

Die Wissenschaft des Lernens

 

Für die Gestaltung effektiver eLearning-Kurse muss man verstehen, wie Menschen lernen und Informationen verarbeiten.

 

Wie Menschen lernen, ist ein komplexes Thema, das aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht wurde, unter anderem in der Psychologie, den Neurowissenschaften und der Pädagogik.

 

Es gibt mehrere Theorien zur Erklärung dieses Prozesses, aber einige Schlüsselelemente sind allgemein anerkannt. Hier sind ein paar von ihnen:

 

Lernen ist ein aktiver Prozess: Nach der konstruktivistischen Lerntheorie nehmen Menschen Informationen nicht passiv auf, sondern konstruieren aktiv Wissen, indem sie neue Informationen mit bereits vorhandenem Wissen verbinden.

 

Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung besagt, dass Lernende im Laufe ihres Wachstums verschiedene Phasen durchlaufen, die jeweils durch die Entwicklung neuer kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Die vier Stufen sind sensomotorisch, präoperativ, konkret-operational und formal-operational.

 

Die Theorie des sozialen Lernens von Albert Bandura besagt, dass Menschen durch die Beobachtung anderer lernen. Das bedeutet, dass Lernen durch Modellierung, Nachahmung und Beobachtung erfolgen kann.

Nach der Theorie des Erfahrungslernens von David Kolb lernen Menschen am besten durch Erfahrung. Dazu gehört ein Zyklus aus Erleben, Reflektieren, Denken und Handeln.

 

Howard Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen besagt, dass Menschen über verschiedene Arten von Intelligenzen verfügen, wie z. B. sprachliche, logisch-mathematische, räumliche, musikalische, körperlich-kinästhetische, interpersonelle, intrapersonelle und naturwissenschaftliche. Je nach der einzigartigen Mischung dieser Intelligenzen kann der Einzelne auf unterschiedliche Weise besser lernen.

 


Kognitive Prinzipien können bei der Erstellung effektiverer eLearning-Inhalte helfen:

 

Theorie der kognitiven Belastung:

Das Arbeitsgedächtnis der Menschen ist begrenzt, daher sollte bei der Unterrichtsgestaltung eine Überlastung vermieden werden. Um die kognitive Belastung zu minimieren, sollten die Informationen strukturiert und organisiert präsentiert werden. Komplexe Aufgaben sollten in überschaubare Teile zerlegt werden: nano of Micro Learning.

Informationen sollten immer in kleine, verdauliche "Brocken" aufgeteilt werden, um den Lernenden nicht zu überfordern. Dies hilft dem Lernenden, die Informationen besser aufzunehmen und zu behalten.

 

Duale Kodierungstheorie:

Dieser Grundsatz besagt, dass Menschen besser lernen, wenn Informationen sowohl in visueller als auch in verbaler Form präsentiert werden. Das bedeutet nicht, dass man einfach Text zu Bildern hinzufügt, sondern dass man beide Modalitäten nutzt, um sich gegenseitig zu verstärken und zu ergänzen.

LMS mit Authoring Tool bieten diese Mischung von Medien, um die Informationen besser zu speichern. Ein audio- und videobasiertes LMS wie das Learning Lab LMS ist für diese Praxis am besten geeignet.

 

Multimedia-Prinzip:

Menschen lernen mit Worten und Bildern oder besser mit Videos besser als mit Worten allein. Der Einsatz von Multimedia (Audio-, Bild-, Video- und Textinhalte) kann das Lernen verbessern, da er verschiedenen Lernstilen gerecht wird und mehrere Darstellungsformen der Informationen bietet. Es ist schwierig, online zu lernen, daher sollte jeder Text in Audiodateien umgewandelt werden.

Abstandseffekt:

Informationen bleiben besser im Gedächtnis haften, wenn sie über einen längeren Zeitraum verteilt sind und nicht in einer kurzen Zeitspanne konzentriert werden. Bei der Gestaltung von eLearning könnte dies bedeuten, dass die Lernmodule über mehrere Tage oder Wochen verteilt werden, anstatt sie in einer einzigen intensiven Sitzung zusammenzufassen.

Ziehen Sie also in Erwägung, die gleichen Informationen in verschiedenen Formaten zu präsentieren, damit sie leichter zu verstehen und zu behalten sind. Diese Technik lässt sich mit unserem Authoring Tool, dem Slide Builder, leicht umsetzen. Wir bieten eine große Auswahl an bereits gestalteten Vorlagen.

 

Praxis des Abrufens:

Die Prüfung des Lernstoffs hilft den Lernenden, sich den Stoff besser zu merken. Dies kann in Form von Quizspielen, Tests oder anderen Formen der Bewertung in regelmäßigen Abständen während des Kurses geschehen.

Es ist auch wichtig, Aktivitäten, Experimente und Fragen in den Unterricht einzubauen, um Emotionen zu erzeugen, die dazu beitragen, die Informationen im Gedächtnis der Lernenden zu verankern.

 

Interleaved Practice:

Das Mischen verschiedener Arten von Problemen oder Themen kann das Lernen verbessern. Anstatt sich auf ein Thema zu konzentrieren, bis es beherrscht wird, bevor man zum nächsten übergeht, wechseln die Lernenden zwischen den Themen. Dies ermutigt die Lernenden, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Themen zu erkennen, was ein tieferes Verständnis fördert.

 

Ausarbeitung:

Wenn man die Lernenden ermutigt, neue Informationen mit dem zu verknüpfen, was sie bereits wissen, kann dies das Lernen erleichtern. Dies kann durch Aktivitäten wie Diskussionen, Aufgaben und Reflexion erreicht werden. Auch die Konsolidierung von Wissen ist der beste Weg zum Fachwissen!

 

Feedback und Verstärkung:

Zeitnahes und spezifisches Feedback ist für das Lernen unerlässlich. Es hilft den Lernenden, ihre falschen Vorstellungen zu korrigieren, ihr Wissen zu festigen und sie zum Weiterlernen zu motivieren.

Feiern Sie Fortschritte und Leistungen mit Auszeichnungen, Abzeichen oder Zertifizierungen! Die Schüler müssen ermutigt und unterstützt werden.

 

Das Prinzip der Personalisierung:

Lernende sind eher bereit, sich mit dem Material zu beschäftigen, wenn es auf sie zugeschnitten und für sie relevant ist. Dies könnte bedeuten, dass ihr Name verwendet wird, dass auf ihre früheren Erfahrungen Bezug genommen wird oder dass Inhalte präsentiert werden, die auf ihr eigenes Leben oder ihre Ziele anwendbar sind.


Das 5E-Modell

 

Auch ein häufig genutzter Rahmen für die Unterrichtsgestaltung, das so genannte "5E-Modell", das zwar nicht direkt als "kognitive Prinzipien" bezeichnet wird, stellt Schlüsselphasen des Lernens dar, die auf unserem Verständnis kognitiver Prozesse beruhen. Werfen wir einen genaueren Blick auf die 5E's:

 

Engagement:

In dieser Phase soll die Aufmerksamkeit der Lernenden geweckt und ihr Interesse an dem Thema geweckt werden. Oft wird ein Problem oder ein Szenario präsentiert, das die Lernenden dazu anregt, ihr Vorwissen zu nutzen oder Lücken in ihrem Verständnis zu erkennen.

Die Idee ist, den Unterricht mit den realen beruflichen Herausforderungen zu verbinden.

 

Erkundung:

Die Lernenden erhalten Zeit, um das unterrichtete Konzept oder die unterrichtete Fähigkeit zu erkunden. Dies beinhaltet oft interaktive Aktivitäten, Diskussionen oder praktische Übungen, die es den Lernenden ermöglichen, das Thema weiter zu erforschen und ihr Verständnis zu entwickeln.

Soziales Lernen und Lernen unter Gleichaltrigen ist der Schlüssel!

 

Erläuterung:

In dieser Phase bietet der Ausbilder eine Erklärung oder Demonstration des Konzepts oder der Fähigkeit. Hier erhalten die Lernenden neue Informationen, oft in Form von Multimedia-Präsentationen, Vorträgen, Lesungen oder anderen Formen der direkten Unterweisung.

Nutzen Sie Audio- oder Video-basiertes Lernen für eine optimale Lernerfahrung! Denken Sie daran, dass es schwierig ist, online zu lesen!

 

Ausarbeitung:

In dieser Phase, die in einigen Versionen des Modells auch als "Erweitern" bezeichnet wird, vertiefen die Lernenden ihr Verständnis des Themas, indem sie das Gelernte in neuen Kontexten anwenden. Sie können komplexe Probleme lösen, Projekte durchführen, an Simulationen teilnehmen oder sich an anderen Aufgaben beteiligen, die sie dazu bringen, ihr anfängliches Verständnis zu erweitern.

Videobewertung und Blended Learning anpassen

 

Bewertung:

In der letzten Phase wird das Verständnis der Lernenden für das Thema bewertet. Dies kann in vielerlei Form geschehen, z. B. in Form von Quizfragen, Tests, Projekten, Präsentationen oder sogar Selbsteinschätzungsaktivitäten. Die Bewertungsphase hilft den Lernenden und den Ausbildern gleichermaßen zu sehen, wie gut die Lernziele erreicht wurden.

Seien Sie kreativ und experimentieren Sie! Quizze sind nicht nur zur Bewertung, sondern auch als Lernprozess gedacht!

 

Diese 5Es - Engagement, Exploration, Explanation, Elaboration und Evaluation - basieren auf der konstruktivistischen Lerntheorie, die betont, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, bei dem die Lernenden neue Ideen oder Konzepte auf der Grundlage ihres vorhandenen Wissens konstruieren.

 

Dieser Rahmen lässt sich gut mit den kognitiven Prinzipien vereinbaren, da er berücksichtigt, wie Lernende neue Informationen verarbeiten und assimilieren.


Das Learning Lab LMS ist die ultimative eLearning-Plattform für kreative Menschen

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